06 NovAbschalten…

„Einfach mal abschalten!“ …ist ein häufiger Tipp, der von zahlreichen  BurnOut Experten zu hören ist.

Dabei pfeifen mittlerweile schon fast die Spatzen von den Dächern, dass genau das Nicht-Abschalten-Können die Problematik eines BurnOut Syndroms ausmacht:

  • Betroffene können sich nur wenig oder manchmal sogar überhaupt nicht entspannen.
  • Die  Fähigkeit zur Erholung geht verloren.
  • Ein typisches Warnsignal des Burnout Syndroms ist, dass auch nach einer längeren Auszeit, wie einem verlängerten Wochenende oder einem Urlaub, sich der Erholungseffekt nicht einstellen mag.

Das „Abschalten“ wird dadurch oft unmöglich.

Meine Meinung:
Ein Mensch, dessen Seele aufgrund vielfältiger Belastung schmerzt, ist nur selten in der Lage,  sich selbst abzuschalten.
Der Wunsch nach Perfektion oder einfach wieder die gewohnte Leistungsfähigkeit in sich zu spüren, sind zusätzliche Störfaktoren, die ein selbsttätiges Abschalten schwierig bis unmöglich machen.

Beispiel aus dem Praxis-Alltag:
Rita (28) leidet nach erfolgreichem Examen und anstrengender Suche nach einem geeigneten Arbeitsplatz an den Symptomen des Burnout Syndroms.
Nach mehreren Wohnortwechseln im Studium und auf der Jobsuche hat sich ihr Freundeskreis in alle Windrichtungen verstreut. Aufgrund hoher Arbeitsbelastung und permanenter Zeitknappheit, war es ihr bis heute noch nicht möglich in ihrer neuen Heimat Fuß zu fassen und nette Menschen kennen zu lernen. Zudem hat sie Angst, der hohen Anforderung ihres Arbeitgebers nicht stand halten zu können. Schon seit Wochen fühlt sie sich schlapp und leidet unter Schlafstörungen und Schmerzattacken.

Das Wort „Abschalten“ klingt für Rita fast wie ein persönlicher Angriff, da sie sich von ihrem Leben bereits abgeschalten (bzw. ausgeschlossen) fühlt.

Was Rita hilft, ist aktive Entspannung.
Beruhigte Gehirnwellenfrequenz (10 Hz – Alpha) verschafft gesunden Abstand und stärkt sinnliche Vorstellungskraft.
Die Wahrnehmung ihrer Sinne hilft Betroffenen, sich mit eigenen positiven Gefühlen zu verbinden.
Durch die aktive Entspannung ist Rita nun wieder besser in der Lage, sich von ihrer aktuellen Lebenssituation etwas zu distanzieren und andere Blickwinkel auszutesten.

Die Heilung?
…wird sich einstellen, wenn Rita sich für einen zu ihr passenden Weg entscheiden kann.
Dazu werden möglicherweise viele Veränderungen nötig.
Übrigens:
Durch aktive Entspannung gelingen, die häufig schwierigen, ersten Schritte zur eigenen Veränderung besser.
Während der Entspannung entstehen im Gehirn neue Verbindungen (Synapsen) wenn Neuronen durch sinnliche Wahrnehmung aktiv werden.

Und was ist nun mit „Abschalten“?

Mein Tipp:
Wenn Sie sich oft müde, ausgelaugt und gestresst fühlen, empfehle ich Ihnen dringend Folgendes abzuschalten:

  1. Druck.
  2. Zeitfresser aller Art.
  3. Ablenkung vom Wesentlichen.
  4. Schädliche Gewohnheiten (besonders schädlich ist das Übermaß! Suchtgefahr!)
  5.  Alles was Sie belästigt und stört.

Lenken Sie Ihre Aufmerksamkeit stattdessen ganz bewusst auf alles, was Ihnen Freude schenkt, Ihnen gut tut und  Sie zufrieden macht.

Falls Sie weitere Information  über wirkungsvolle Entspannung und den Abschalt-Modus von bekannten Störfaktoren wünschen, stehe ich gern mit Rat und Tat zur Verfügung.
Ich wünsche Ihnen viele angenehme Gefühle!

Besser und besser! 

2 Responses so far.

  1. Silke sagt:

    Mein erster Impuls ist: Einfach mal zuhören!

    Der Burn-Out ist ein eindeutiges STOPP Signal auf das wir dann endlich hören!

    Vorher missachten wir ständig die Impulse unserer Seele und unseres Körpers!

  2. Vielen Dank, liebe Silke, für Deine Gedanken und Deinen Kommentar. Wie heißt es so schön? Der erste Impuls ist IMMER richtig. (in diesem Falle zur Prävention).
    Andererseits handelt es sich beim Burnout Syndrom um eine Erkrankung. Wenn Seele und Körper starke Schmerzen haben,ist es häufig mit zuhören oder abschalten noch nicht getan.
    Die gute Nachricht: Es gibt Hilfe!
    Die Heilungschancen sind gut, wenn der Mensch auf allen Ebenen bereit ist.

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