Burnout ist nicht neu - aber breitet sich aus!Burnout ist nicht neu.
Schon seit gut vierzig Jahren ist das Burnout Syndrom und die damit verbundenen Folgen für Körper
Geist und Seele ein wiederkehrendes Thema in der psychologischen Fachliteratur. Erst die steigende
Anzahl der Erkrankungen und viele prominente Beispiele sorgen in der jüngsten Vergangenheit für die längst überfällige,
öffentliche Aufmerksamkeit.

Was ist eigentlich Burnout?
Unter dem Begriff Burnout wurden ursprünglich die negativen Folgen beruflicher (Über‐)Belastung bezeichnet. Durch konstante Erschöpfung und emotionale Distanzierung entstand der Begriff „Managerkrankheit“.
Heute lässt sich das Burnout Syndrom längst nicht mehr ausschließlich auf berufliche Aspekte eingrenzen.
Belastungen wie anhaltender Zeitdruck, Stress, Ängste und Verhaltenszwänge begünstigen das Ausbrennen und sind auch in
vielen privaten Lebensbereichen alltäglich geworden. Typische Risikofaktoren, wie Leistungsdruck im Sport und Freizeit
und/oder Beziehungsstress, Einsamkeit und Mobbing lassen sich im Alltag vieler Menschen zu beobachten.

Wer ist gefährdet?
Jeder.
Unabhängig von Alter, Herkunft, Bildungsstand oder Einkommen zieht sich die lange Kette der Burnout Erkrankungen durch alle
Personenkreise. Schüler, Studenten, Berufstätige, Hausfrauen und Rentner finden sich unter den Betroffenen.
Das legt die Vermutung nahe, dass nicht entscheidend ist, was getan wird, sondern wie es getan wird.
Signifikant ist der drastische Anstieg der Burnout Erkrankungen besonders bei jüngeren Menschen. Aktuelle Pressemeldungen
sprechen von einer Verdoppelung der Anzahl von Betroffenen.
Für die Zunahme der Burnout‐Erkrankung gibt es bis dato wenig Ergebnisse aus klinischen Studien ‐ im Gegenzug aber viele
Spekulationen.

Alarmzeichen und Warnsignale
Auf den ersten Blick ist eine beginnende Burnout Erkrankung kaum zu erkennen.
Im Gegenteil. Häufig zeigt der betroffene Mensch große Einsatzbereitschaft und Leistungswillen. Innere Anspannung und
bestehender Druck wird oft von einer äußeren Fassade kaschiert.
Bemerkt wird das Burnout‐Risiko meist erst, wenn der Betroffene sich auf sozialen Rückzug begibt. Das anhaltende Gefühl
„keine Zeit“ zu haben und der „freiwillige“ Verzicht auf zwischenmenschliche Kontakte und Vergnügungen können als
Warnsignal gewertet werden.
Typische Belastungen des Burnout‐Syndroms sind:

  • Chronische Müdigkeit (auch nach Ausschlafen oder Urlaub)
  • häufige Infekte (Erkältungen, Grippe)
  • Distanzierung zu Beruf und/oder Privatleben
  • Körperliche Symptome, wie anhaltende Schmerzen, Störungen des Blutkreislaufs, Herzrasen, Schwindel, Tinitus.
  • Psychische Belastungen, wie Ängste, Stimmungsschwankungen, Depressionen, innere Leere oder Langeweile.
  • Kognitive Veränderungen, Konzentrationsschwäche, Entscheidungsschwierigkeiten, Unlust, Selbstzweifel.

Wirkung und Verlauf:
Anhaltende Müdigkeit und Verlust der Erholungsfähigkeit prägen häufig den Krankheitsbeginn. Viele Betroffene schildern das
Gefühl, „nicht mehr richtig auf die Füße zu kommen“. Körpereigene Abwehrkräfte werden dadurch geschwächt.
Schlafstörungen, Schmerzzustände, Infekte und kognitive Leistungseinschränkungen, wie Konzentrationsstörung, Wahrnehmung
des eigenen Leistungsverlusts oder das Gefühl der inneren Leere bestimmen den weiteren Verlauf.

Die Veränderung von Selbstbild und Gefühlswelt mündet oft in Resignation und Verlust von Selbstwertgefühl.
Am Ende droht ein Zusammenbruch des bisherigen Lebenskonzepts. (Arbeitsunfähigkeit, Arbeitslosigkeit, Konkurs, Verlust des
Partners etc.).

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