11 NovAllein gegen Alle: Die BurnOut Mauer

Menschen, die unter Stress Symptomen leiden fühlen sich häufig allein und von ihrer Umgebung getrennt.

Gestern hat mir ein Klient sehr detailliert erzählt, wie er sich fühlt, wenn er an seinem Arbeitsplatz kritisiert wird:
 „Ich werde richtig wütend, fühle mich nicht verstanden und irgendwie höre ich dann einfach nicht weiter zu. Ich habe das Gefühl, dass ich mich schützen muss und errichte dann innerlich so eine Art Mauer.
Nach einer Weile verraucht dann meine Wut wieder und dann fühle ich mich klein und mies, weil ich mich nicht gewehrt habe. Ich bin traurig und kann überhaupt nicht verstehen, was die überhaupt von mir wollen ….“

Viele  Menschen, die von Stress-Belastungen und Druck geplagt werden, empfinden Kritik als persönlichen Angriff.
Sind es ausschließlich äußere Umstände, die unangenehme Gefühle auslösen?

der böse Chef?
missgünstige Kollegen?
der/die unzufriedene Partner/in?
falsche Freunde?

Wer ein Feindbild  im Außen wahrnimmt, sucht Schutz und errichtet innerlich häufig eine Mauer.
Allein gegen Alle?
Innere Abwehr kostet viel Kraft und Energie.
Das unangenehme Gefühl, allein gegen den Rest der Welt zu kämpfen schwächt den Betroffenen und hält die „Abwärtsspirale“ in Schwung.

Mein Tipp:
Strategie zum positiven Umgang mit Kritik.

  1. Analysieren:
    Was wird kritisiert?
    Eine Verhaltensweise?
    Ein einmaliger Fehler?
    …oder die ganze Person mit Stärken und Schwächen?
    Wie wird die Kritik vorgebracht?
  2. Zuhören:
    Wer nicht zu hört und stattdessen eine innere Mauer errichtet, verfälscht die Wahrnehmung.
    Was ist der Anlass der Kritik? Welche Ursache liegt der Kritik zugrunde?
    Ist in der Kritik ein möglicher Vorschlag zur Lösung enthalten?
    Wird die Kritik dazu genutzt, um kreative Möglichkeiten zu entdecken?
    …oder wird die Kritik tatsächlich als Werkzeug oder Disziplinierungs-Maßnahme eingesetzt?
  3. Annehmen oder Zurückweisen:
    Kritik kann angenommen oder zurückgewiesen werden.
    Durch positive Kritik, die meist einen konstruktiven Vorschlag zur Verbesserung enthält, können neue Blickwinkel und Möglichkeiten zur Verbesserung entstehen.
    Im Gegensatz dazu kann Kritik, die dazu benutzt wird, um Macht zu demonstrieren auch klar und deutlich zurückgewiesen werden. Voraussetzung: Ehrlichkeit zu sich selbst.
Extra-Tipp für Kritiker:
Nicht jede Kleinigkeit muss in „vernichtende“ Kritik verpackt werden.
Ein positives Gespräch kann mögliche Missverständnisse vermeiden.
In einem Arbeitsklima, das von gegenseitigem Verständnis und auch Mitgefühl geprägt wird, braucht es keine inneren Mauern.
Besser und besser!
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