03 NovAbschalten! Kompensation?

Abschalten.
Das ist leicht gesagt, wenn der Körper immer wieder neue Schmerzen produziert und der Geist sich ununterbrochen in einem Gedankenkarussell im Kreise dreht. Das Burnout Syndrom erzeugt häufig ein Ohnmachtsgefühl, das von vielen Betroffenen wie eine Spirale beschrieben wird, die sich unweigerlich nach unten bewegt.

Bei Herrn X (Mitte 40) dreht sich diese Spirale nun schon seit mehreren Jahren.
Um das Gedankenkarussell gelegentlich ein wenig anzuhalten, trinkt er an den Wochenenden viel Alkohol.
Am Freitag, direkt  nach der Arbeit beginnt er sein Wochenende mit einer Flasche Schnaps.
Auch das ist eine Form von abschalten, wenngleich er einen hohen Preis dafür zahlen muss.
Seine Frau ist mitsamt den beiden Kindern schon vor mehr als einem Jahr ausgezogen und auch sein Freundeskreis hat sich deutlich verkleinert. Herr X geht zwar arbeiten, kann aber die geforderte Leistung nicht mehr erbringen.
Arbeitsrechtliche Maßnahmen wie eine Androhung der Kündigung sind bereits erfolgt.

Die Wirkung davon ist, dass sich Herr X jetzt selber gar nicht mehr leiden kann.
Er sagt, dass er versucht seine Gefühle  auszuschalten, weil er sie nicht mehr ertragen kann.
Seine Zukunft empfindet er ungewiss und hat große Angst. In den wenigen Momenten während der Woche, wenn sich das Gedankenkarussell etwas langsamer dreht, lenkt er sich mit Fernsehen und im Internet ab.

Meine Meinung:
Die Abwärtsspirale, die auch Herr X beschreibt, entsteht bei vielen Burnout-Betroffenen durch Kompensation.
Schwierigkeiten und Alltagsstress brauchen Aufmerksamkeit.
Besondere Herausforderungen erfordern besondere Maßnahmen!

Was geschieht durch Kompensation?
Ein Problem (Stress, Druck, Belastung etc.) wird mit einem anderen Verhalten (z.B. Sport, Suchtmittel, Shopping etc.) überdeckt, so dass es für einige Zeit aus den Gedanken verschwindet und vermeintlich Entlastung bringt. Lässt die Wirkung der Kompensation wieder nach, so wird das Problem häufig noch unerträglicher und als ausweglos empfunden. Sehr oft wird dadurch ein (ohnehin brüchiges) Selbstwertgefühl noch empfindlich verringert. Selbst schädigendes Verhalten beschleunigt die Spirale.

Herr X braucht nun erst einmal Abstand vom Alltag und viel Ruhe, damit er die Bewegung seiner eigenen Spirale begreifen und verstehen kann.

Entspannung hilft!
Je früher, desto besser!
Durch tiefe Entspannung werden mentale Kräfte, wie Aufmerksamkeit und Konzentration gestärkt.
In Verbindung mit sinnlicher Vorstellungskraft, werden die Sinneszentren im Gehirn angesprochen und aktiviert.
Dadurch entsteht ein doppelter Effekt der Entlastung ohne die schädlichen Nebenwirkungen von Kompensation zu aktivieren.

Wer Frühwarnzeichen erkennt und auf Alarmglocken hört, kann viel Schaden vermeiden.

Übrigens:
Zu viel Entspannung ist nicht schädlich!
Im entspannten Zustand arbeiten Organe, Drüsen und Zellen rhythmisch und ruhig.
Dadurch werden die körpereigenen Abwehrkräfte stimuliert und gestärkt.
Schaden an Körper oder Geist ist durch Entspannung bisher noch nicht bekannt geworden 😉

Besser und besser!

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One Response so far.

  1. […] Gefühl, allein gegen den Rest der Welt zu kämpfen schwächt den Betroffenen und hält die “Abwärtsspirale” in […]

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