26 AprWenn der Helfer Hilfe braucht… – Burnout Risiko im Pflege-Beruf

Cornelia (28) leidet seit Monaten unter unerträglichen Kopf- und Rückenschmerzen und ist seit gut vier Wochen unfähig, ihren Beruf als Krankenschwester auszuüben. Intensive Untersuchungen, Massagen und Heilanwendungen brachten keine befriedigenden Ergebnisse oder Verbesserungen. Körperlich liegen keine sicht- oder messbaren Gründe für Cornelias Schmerzen vor.
Cornelia ist ausgebrannt.

Während das Burnout Syndrom in den 70er Jahren unter dem Namen „Managerkrankheit“ hauptsächlich in Führungsetagen zu finden war, ist es heute weit weniger exklusiv.

Burnout lässt sich quer durch alle Altersgruppen, unabhängig von Bildung oder Beruf finden. Schüler, Studenten, Hausfrauen und Rentner sind ebenso von der „Volkskrankheit“ bedroht, wie Arbeitnehmer und Arbeitgeber.
Als besondere Risikogruppe gelten Angehörige der Pflegeberufe.
Laut einer Studie der Betheler Psychatrie (Quelle: Focus) denkt jede fünfte Pflegekraft mehrmals im Monat daran aus dem Beruf auszusteigen.

Ist es ausschließlich die veränderte Arbeitswelt, Zeitdruck und erhöhte Anforderungen, die Menschen im Pflege-Beruf  so „anfällig“ für die negativen Auswirkungen von Stress und Druck machen?

Es ist bekannt, dass permanenter Stress und Druck krank machen.
Durch knappe Finanzmittel im Gesundheitswesen und die entsprechenden Rationalisierungsmaßnahmen sind die Angehörigen der Berufsgruppe im Pflegedienst davon stark betroffen. Aber das lässt sich auch in vielen anderen Berufen finden.

Was macht Menschen im Pflegeberuf so anfällig für die Belastungen eines Burnout? 

Nach meiner Auffassung sind berufliche Helfer besonders gefährdet.
Helfer bringen oft viele psychische „Voraussetzungen“ mit, die zum Ausbruch des Burnout Syndroms führen können.

Wer den Beruf des „Helfers“ wählt, muss über große Fähigkeit zu Empathie und Mitgefühl verfügen. Und eben dies macht die Menschen im Pflege-Beruf so verletzlich.
Der tägliche Umgang mit menschlichen Schicksalen, Krankheit oder Verletzung und dem offensichtlichen Leid, das daraus entsteht, ist besonders für „Helfer aus Leidenschaft“ schwer zu verkraften. Das Gefühl aus Zeit- und Kostengründen nicht umfassend oder suboptimal leisten zu können, macht traurig und lässt das Gefühl der eigenen Ohnmacht entstehen.
Körper und Seele wehren sich gegen Routine und Frust und schwächen die körpereigene Abwehrkraft der Betroffenen.

Was ist zu tun?

Berufsmäßige Helfer müssen gründlich über die Frühwarnzeichen von Stress und Burnout-Syndrom informiert werden. Aufklärung tut Not um rechtzeitig handeln zu können. Bessere Hilfsangebote und Möglichkeiten zur Entspannung sind für Angehörige der Pflegeberufe dringend erforderlich.
Entlastung und Entspannung, sowie umfassende psychologische Vorsorge ist für berufliche Helfer kein Luxus, sondern sollte als Bestandteil der Arbeit in den Alltag integriert werden.

Übrigens:
Einsparungen bei der Pflege gehen Alle was an!
Jeder kann betroffen werden!

Besser und besser!

One Response so far.

  1. Maria sagt:

    Als „Helfer aus Leidenschaft“ wird es natürlich sehr schwer sein. Alle Personen, die ihren Beruf mit Leidenschaft anpacken, aber nicht merken, wann es eindeutig zu viel ist, können irgendwann unter Burnout leiden. Beim Pflegeberuf ist man einem besonderen psychischen Stress ausgesetzt, da man das Leid des Pflegebedürftigen nicht senken kann und mitfühlt. Auf http://www.leben-im-goldenen-wind.de habe ich einige gute Entspannungsmethoden gefunden, die man nicht nur bei Burnout, sondern auch als Prävention, nutzen sollte.

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