22 OktUnglaublich! – Odyssee aus einem Burnout-Alltag…

Heute hatte ich ein Erstgespräch mit einer netten Frau, die sich im Augenblick überhaupt nicht nett empfindet. Sie leidet und erzählte mir ihre körperlichen Beschwerden: Bereits seit mehr als zwei Jahren kämpft sie gegen Schlafprobleme, Mattigkeit, Druck-Kopfschmerz und zahlreiche Erkältungskrankheiten an. Jetzt, seit etwa 8 Monaten hat sie Probleme ihren Alltag zu meistern. Gefühle von Unlust zu Arbeit und Freizeit bestimmen ihren Tag. Sie erzählt mir, dass die Welt so hart geworden ist und sie sich jeden Tag „zwingen“ muss, um überhaupt aufzustehen. Unglaublich empfinde ich allerdings die Odyssee, auf der sie sich wegen ihrer Beschwerden seit über zwei Jahren befindet: Vor etwa zwei Jahren ging sie zunächst zu ihrem Hausarzt, der ihr homöopathische Stimmungsaufheller und Schlaftabletten verschrieb. Als sich ihre Symptome nach über einem halben Jahr nicht bessern wollten, schickt der Hausarzt sie zu einem Facharzt der Neurologie, der ihr ebenfalls ein Antidepressivum verordnete. Sie fühlte sich nach einigen Tagen etwas besser und empfand ihre Situation zunächst ein wenig „entschärft“, da sie wieder besser ihrer Arbeit nachgehen konnte. Die körperlichen Beschwerden blieben dabei allerdings unberücksichtigt. Nach einem weiteren Dreivierteljahr wurden ihr die Schmerzen unerträglich. Von ihrem Hausarzt erhielt sie eine Überweisung zu einem Psychiater. Den Psychiater empfand sie als „nett“, weil er ihr ein wenig zu hörte. (!) Nach einer halben Stunde im Gespräch änderte er ihre Medikation und verschrieb ihr ein anderes Antidepressivum und stärkeres Schlafmittel. Nach nun zwei langen Jahren ist sie sehr überrascht, als ich ihr von den Warnzeichen des Burnout Syndroms erzähle. Meine Meinung: Aufklärung tut Not! – Auf allen Ebenen und in allen Einzelheiten! Besser und besser!

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One Response so far.

  1. Keydie Lyn sagt:

    Hi…

    Ich kenne das. Oft wird gar nicht erst nach den Ursachen geforscht, sondern der Patient endet als Versuchskaninchen.

    Antidepressiva haben bei mir nie positiv angeschlagen und ich habe auch schon 4 davon durch. Die Nebenwirkungen jedoch hatte ich über die gesamte Dauer der Einnahme zu ertragen von Gewichtszunahme einmal ganz zu schweigen.

    Einen Burnout hatte ich, wobei Burnout für mich eine depressive Phase ist – von leicht bis schwer – das ist ja nicht bei jedem gleich.

    Mittlerweile erschöpft mich das chronische Schmerzsyndrom – vermutlich ein . Die Erschöpfung und der schlagartig extreme Konditionsverlust fühlt sich im Endergebnis nicht viel anders an, wobei ich mich damals – trotz Erschöpfung – zumindest immer bewegen konnte.

    Mittlerweile bin ich zeitweise derart erschöpft, dass ich mich gar nicht mehr bewegen kann, weil sich mein Körper anfühlt als würde er mindestens das 5-fache wiegen. Aber nach über 2 Jahren Dauerschmerzen im ganzen Körper ist das vielleicht auch normal zumal Schmerzmittel nicht anschlagen (ich auch da keine Lust mehr habe das Versuchskaninchen zu spielen) und ich von Opiaten definitiv die Finger lasse.

    Hätte mein damaliger Arzt mich eingehender untersucht, mich nicht dazu noch falsch behandelt, wäre es sicher nicht so weit gekommen.

    Die Symptome eines Burnout müssen nicht zwangsläufig alleine psychische Ursachen haben, können sogar alleine somatischen Ursprungs sein.

    Aber solange Ärzte nur mutmaßen statt eingehend zu untersuchen, um wirkliche Ursachen herauszufinden…

    LG Keydie Lyn

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